EIN RELIGIÖSER ORT TAUSENDJÄHRIGER GESCHICHTE
Die Geschichte des « Hügels » ist vor dem 11. Jahrhundert nicht bekannt. Was gab es da vor dieser Zeit ? Die Lage des « Hügels » am Eingang zur Burgundischen Pforte (« Trouée de Belfort »), ein natürlicher Durchgang von der Saône-Ebene zum Elsaß, lässt die Vermutung zu, er habe in der Antike strategischen Zwecken gedient. Vielleicht war es ein römisches Militärlager.
Die besonders gute Lage dieses Ortes ist besonders geeignet für einen Kultort, wahrscheinlich als das Christentum am Ende des 6. Jahrhunderts in der Gegend eingeführt wurde.
Eine Pilgerfahrt wird seit dem 11. Jahrhundert erwähnt. Die Pilger kommen aus der gesamten Gegend, um die Jungfrau Maria am 8. September, dem Fest ihrer Geburt, zu beten. Leider kennt man keine damalige Ansicht der Kapelle.
Erst im 20. Jahrhundert wird die zweite Pilgerfahrt, die immer noch stattfindet , am 15. August, bei Mariä Himmelfahrt, eingeführt.
DIE RELIGIÖSE GEGENWART AUF DEM « HÜGEL » IM 20. JAHRHUNDERT
Die Kapelle « Notre-Dame du Haut » ist ja keine leere « Gebetschale ».
Schon im Jahre 1958 wohnt ein Kaplan ständig in dem Haus des Wächters, das eigentlich zum Haus des Kaplans wird.
Es war René Bolle-Redat, der 1920 geboren wurde und 2000 starb.
Dieser Mann mit eisernem Willen prägt diese Stätte nachhaltig während über 40 Jahre und dank seiner gibt es keinen Vandalismus ; außerdem dank seiner wird dieser schöne Ort nicht wegen zuviel Touristen beschädigt. Gleich nach der Eröffnung strömen nämlich die Besucher in Massen von überall her.
Der Pater Bolle-Reddat wird Führer und Dolmetscher. Er feiert Messen und so wird der Hügel dadurch zu einer Hochburg des Glaubens.
Sein Tod im Jahre 2000 hinterlässt diese Stätte verwaist. Ein neuer Kaplan wird für die Sonntagsmessen ernannt, aber wird die Kapelle nicht nur noch ein Museum moderner Kunst werden ?
Wird die frühere lebendige Marienverehrung in Vergessenheit versinken ?
Der Erzbischof wünscht sich die Ansiedlung einer Ordensgemeinschaft in unmittelbarer Nähe der Kapelle, die den Geist der Stätte bewahren solle.
ZU DEN ANFÄNGEN DES KLOSTERS DER HEILIGEN KLARA
Um dem Wunsch des Bischofs zu entsprechen, ziehen für drei Sommer zwischen 2002 und 2004 die « Fraternités monastiques de Jérusalem » ein.
Die Gemeinschaft der Klarissen-Schwestern wohnt in dem Pilgerhaus , das sich leider für längere Aufenthalte als völlig ungeeignet erweist.
Die Eigentümer der gesamten Anlage beschließen dann für eine geistliche Anwesenheit auf dem « Hügel » zu sorgen.
Eine Ordengemeinschaft würde die Pilger und die Gläubigen das ganze Jahr über empfangen, und würde der Kapelle auf diese Weise ihre ursprüngliche Bestimmung zurückgeben, das heißt ein Haus des Gebets zu sein.
Aber die « fraternités de Jérusalem » ziehen sich zurück.
Im Jahre 2005 nimmt der Verein, der auch der Eigentümer des « Hügels » ist, Kontakt mit den Klarissen-Schwestern von Besançon auf, die eben auf der Suche nach einer neuen Niederlassung sind.
Die Schwestern gehen sofort auf das Angebot ein.
Sie werden hier einen Ort der Kontemplation haben, an dem ihr geistliches Leben willkommen ist.
Das Kloster wird von dem italienischen Architekten Renzo Piano und seiner Agentur « Renzo Piano Building Workshop » erbaut.
Heute ist also Le Corbusiers Kapelle wieder von geistlichem Leben erfüllt dank der Anwesenheit eines Kaplans und der Schwestern. Jeden Tag erklingen auf dem « Hügel » wieder persönliche und gemeinsame Gebete und Lobgesänge.
Jeden Sonntag zwischen Ostern und Allerheiligen wird eine Messe in der Kapelle « Notre-Dame du Haut » gefeiert .
Sonst wird die Messe im Betsaal des Klosters gefeiert, außer zu Weihnachten.